Asanas
Beweglichkeit und Kräftigung für Körper und Geist
In diesem Artikel erfährst Du, warum Asanas – die körperlichen Haltungen im Yoga – weit mehr sind als einfache „Posen“. Sie sind ein zentraler Bestandteil von Patañjalis achtgliedrigem Weg, werden isometrisch ausgeführt und schaffen so die Grundlage für Pranayama (Atemübungen) und Meditation. Moderne Stile wie Vinyasa verbinden diese traditionellen Haltungen in dynamischen Flows, während die Sonnengrüße (Surya Namaskara) als bewegtes Aufwärmritual wirken. Durch das Prinzip des sthira sukham asanam – Stabilität und Leichtigkeit – fördern Asanas Kraft, Flexibilität, energetischen Prana-Fluss und mentale Ausrichtung im Alltag.
Warum praktizieren wir Asanas?
1. Körperliche Gesundheit
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Muskelaufbau & Flexibilität: Regelmäßige Asana-Praxis steigert Kraft und Dehnbarkeit der Muskulatur.
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Gelenkgesundheit: Durch kontrolliertes, isometrisches Halten (Muskelspannung ohne Längenänderung) erhalten Gelenke ihre Beweglichkeit und werden gleichmäßig belastet.
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Innere Organe & Stoffwechsel: Viele Haltungen massieren Darm, Leber und Nieren dezent und fördern so die Verdauung und den Stoffwechsel.
2. Energetische Wirkung
Im Yoga betrachtet man den Körper als Netzwerk aus Nadis (Energiekanälen) und Chakras (Energiezentren). Asanas:
- Öffnen Blockaden: Bestimmte Haltungen stimulieren Chakras wie Manipura (Solarplexus) oder Anahata (Herz).
- Fluss von Prana: Der Lebensatem Prana wird durch dynamische und statische Asanas gleichmäßig im Körper verteilt.
3. Mentale Ausrichtung
Asanas sind eine Form von bewegter Meditation:
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Achtsamkeit: Jeder Übergang und jede Dehnung geschieht synchron mit dem Atem.
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Stressabbau: Fokussierte Bewegung und bewusste Atmung senken Anspannungen und beruhigen das Nervensystem .
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Vorbereitung auf Meditation: Ein stabiler, entspannter Körper erleichtert die folgende Sitzmeditation und das Üben von Pranayama.
Surya Namaskara - Sonnengrüße
Surya Namaskara, der Sonnengruß, ist eine dynamische Abfolge von zwölf Yoga-Positionen, die traditionell zu Beginn einer Yoga-Praxis ausgeführt wird. Diese fließende Sequenz dient nicht nur dem körperlichen Aufwärmen, sondern bereitet auch den Geist auf die nachfolgenden Übungen vor.
Durch die Kombination von Vorwärts- und Rückwärtsbeugen sowie Übergangsbewegungen werden nahezu alle Muskelgruppen aktiviert. Dies erhöht die Herzfrequenz, steigert die Körpertemperatur und fördert die Durchblutung, wodurch die Muskeln auf die bevorstehenden isometrischen Haltungen vorbereitet werden. Gleichzeitig werden die Gelenke mobilisiert und die Flexibilität verbessert, was das Verletzungsrisiko verringert und die Bewegungsfreiheit erhöht.
Ein zentraler Aspekt von Surya Namaskara ist die bewusste Atemführung. Jede Bewegung wird mit einer spezifischen Ein- oder Ausatmung synchronisiert, was die Lungenkapazität erhöht und den Geist zentriert. Diese Atem-Movement-Koordination aktiviert das Prana-System, das für die Verteilung der Lebensenergie im Körper verantwortlich ist. Durch die Anregung der Nadis (Energiekanäle) und Chakras (Energiezentren) wird die Vitalität gesteigert und ein Gefühl der inneren Ausgeglichenheit gefördert.
Insgesamt stellt Surya Namaskara eine ganzheitliche Praxis dar, die Körper, Geist und Atem in Einklang bringt und eine solide Grundlage für die tiefergehenden Aspekte des Yoga schafft.

Isometrische Asanas verstehen
Alle Asanas sind isometrisch: Dabei erzeugt die quergestreifte (Skelett-)Muskulatur Spannung, ohne dass sich Muskelfaserlänge oder Gelenkwinkel verändern. Während die glatte Muskulatur (z. B. in Darm oder Gefäßen) langsam, kraftvoll und unwillkürlich kontrahiert, bleibt die quergestreifte Muskulatur kontrollierbar und eignet sich für gezielte Halteübungen. Im Yoga aktivierst Du bewusst diese willkürliche Muskulatur, um Stabilität aufzubauen und gleichzeitig den Geist zu fokussieren.
Moderne Flows & ihr traditioneller Ursprung
Moderne Yoga-Formen wie Vinyasa bauen auf traditionellem Hatha Yoga auf und wurden im 20. Jh. von Meistern wie Krishnamacharya systematisiert. Diese Flows verbinden isometrische Asanas in fließenden Sequenzen, synchron zum Atem, und erzeugen so interne Hitze (Tapas). Doch auch hier gilt das Leitprinzip „sthira sukham āsanam“: Jede Pose soll zuerst stabil und angenehm sein, bevor Du weiter in den Flow übergehst.
Fazit: Asanas – Körperhaltungen im Yoga
Asanas sind weit mehr als körperliche Übungen – sie sind Ausdruck von Achtsamkeit und innerer Balance. Durch regelmäßige Praxis entwickelst du nicht nur Flexibilität und Kraft, sondern auch ein tieferes Verständnis für deinen Körper und Geist. Jede Haltung bietet dir die Möglichkeit, im Hier und Jetzt anzukommen und dich selbst besser kennenzulernen.
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Ich bin Joram Schirmaier, Gründer von WellYo (ehemals Yoganism). Nach vielen Jahren intensiver Praxis und Lehrtätigkeit ist es mein Ziel, Menschen auf ihrem individuellen Weg zu mehr Wohlbefinden, Klarheit und innerer Balance zu begleiten. Dabei geht es mir nicht nur um Yoga auf der Matte, sondern um alltagstaugliche Impulse, die nachhaltig wirken. Ich glaube daran, dass jeder Mensch auf seine eigene Art glücklich werden kann – und sehe meine Aufgabe darin, diesen Weg mit Erfahrung, Präsenz und einem offenen Herzen zu unterstützen.
