Joram Schirmaier zeigt Pranayama – kontrollierte Atemübungen für Balance und Fokus.
Pranayama
Joram Schirmaier in meditativer Sammlung – Symbolbild für Dharana, Konzentration im Yoga.
Dharana

Pratyahara

Der bewusste Rückzug der Sinne

Pratyahara leitet sich aus den Sanskrit-Wörtern „prati“ (gegenüber) und „ahara“ (Aufnahme) ab und bezeichnet den bewussten Rückzug der Sinneswahrnehmungen. Es ist das fünfte Glied im achtgliedrigen Yoga-Pfad nach Patanjali, direkt nach Körperhaltungen (Asana) und Atemlenkung (Pranayama). Pratyahara bildet die Brücke zwischen äußeren Praktiken und tiefer Meditation, indem wir lernen, unsere Sinne zu steuern statt ihnen permanent zu folgen. Wenn Du Deine Sinne einmal ausruhst, entsteht Raum für innere Klarheit, kreative Impulse und echte Stille.

Warum Pratyahara üben?

Schutz vor Reizüberflutung

In unserem Alltag prasseln ständig Bilder, Geräusche und Gedanken auf uns ein. Pratyahara hilft Dir, diese Flut punktuell abzuschalten. Schon wenige Minuten gezielter Sinnesruhe am Tag können Stress reduzieren, eine bessere Konzentration fördern und Dein Nervensystem entlasten.

Tieferer Zugang zu Meditation

Nachdem Asana Deinen Körper vorbereitet und Pranayama den Atem zentriert, folgt Pratyahara: Wenn die Sinne nicht mehr von äußeren Reizen abgelenkt werden, kann der Geist in die Stille gleiten. Diese Ruhe ist Voraussetzung für Dharana (Konzentration) und Dhyana (Meditation).

Förderung der Selbstwahrnehmung

Pratyahara schult Deine Achtsamkeit für innere Vorgänge. Sobald Du Deine Augen schließt oder Geräusche ausblendest, tauchst Du in eine Art inneren Beobachtermodus ab – Du nimmst Gedanken, Gefühle und subtile Körperempfindungen bewusster wahr und lernst, sie nicht mit jedem Impuls gleich zu bewerten.

Praktische Übungen für den Rückzug der Sinne

1. Augenübung mit sanftem Druck

Setze Dich bequem hin, reibe Deine Handflächen kurz aneinander, bis sie warm sind, und lege sie dann sanft auf die Augen. Nimm den Druck wahr und lass für 30–60 Sekunden alle visuellen Reize los. Wenn Du die Hände wegnimmst, bleibt ein Moment innerer Dunkelheit, den Du achtsam genießen kannst.

3. Klangmeditation

Schließe die Augen und konzentriere Dich auf ein sanftes, gleichmäßiges Summen – zum Beispiel im Hintergrund einen leisen Gong oder eine singende Klangschale. Wenn der Klang nachklingt, verschwindet er allmählich, und Du lauscht der Stille dazwischen.

2. Shanmukhi Mudra

Bringe Daumen auf die Ohrmuscheln, Zeigefinger auf die Schläfen, Mittelfinger auf die Augenlider, Ringfinger auf die Nasenwurzeln und Kleiner Finger auf die Oberlippe. Halte diese Position für 1–2 Minuten und nimm wahr, wie Geräusche, Lichtreize und Gerüche langsam verblassen und Du in eine tiefe Ruhe eintauchst.

4. Digital Detox

Plane täglich 10–15 Minuten ohne Handy, Computer oder Fernseher ein. Schaffe Dir einen Ort frei von Bildschirmen, setze Dich hin und lausche einfach nur Deiner Umgebung oder Deinem Atem – ohne etwas zu erreichen.

Pratyahara und der Yoga‑Pfad

In unserer schnelllebigen, digitalen Welt, in der ständige Erreichbarkeit und soziale Reize uns laufend ablenken, schenkt uns Pratyahara – der bewusste Rückzug der Sinne – einen wertvollen Raum der Stille und Selbstbegegnung. Indem wir lernen, unsere Wahrnehmung für einen Moment auszuschalten, fördern wir nicht nur mentale Klarheit, sondern bauen auch nachhaltige Resilienz gegen Stress auf. Diese bewusste Auszeit hilft uns, Energie zu sammeln und unsere innere Mitte zu finden, bevor wir zurückkehren in den Alltag mit all seinen Anforderungen. Pratyahara ist somit kein Luxus, sondern eine wichtige Praxis, um inmitten von Hektik, Informationsflut und sozialen Verpflichtungen unsere Gesundheit, Kreativität und Lebensfreude zu bewahren.

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Ich bin Joram Schirmaier, Gründer von WellYo (ehemals Yoganism). Nach vielen Jahren intensiver Praxis und Lehrtätigkeit ist es mein Ziel, Menschen auf ihrem individuellen Weg zu mehr Wohlbefinden, Klarheit und innerer Balance zu begleiten. Dabei geht es mir nicht nur um Yoga auf der Matte, sondern um alltagstaugliche Impulse, die nachhaltig wirken. Ich glaube daran, dass jeder Mensch auf seine eigene Art glücklich werden kann – und sehe meine Aufgabe darin, diesen Weg mit Erfahrung, Präsenz und einem offenen Herzen zu unterstützen.

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